Hier findet ihr einen Artikel von
einer Studentin der TU Dresden, die sechs Monate an der Universität Bologna
verbracht hat. Es ist ziemlich nützlich für deutsche Studenten, die an
einem Studienaufenthalt in Italien interessiert sind.
Für den Artikel bedanken wir
Sabine M.
Erasmus-
ein Programm, das Studierenden in ganz Europa einen Studienabschnitt ihres
Studiums an einer anderen europäischen Hochschule zu absolvieren ermöglicht.
Auch an der TU Dresden ist es möglich und wird sowohl von den ausländischen als
auch einheimischen Studierenden stark genutzt. Auch ich habe im
Sommersemester 2013 die Möglichkeit gehabt 1 Semester in Bologna, Italien,
studieren zu können.
Trotz
der sprachlichen Barrieren, die sich mir anfänglich in den Weg stellten, lernte
ich schnell dazu und die Vorlesungsinhalte verstand ich immer mehr. Trotzdem
gibt es im Vergleich zwischen Dresden und Bologna viele Unterschiede.
Noch
im Dezember, als ich meinen Stundenplan für mein Learning Agreement erneuerte,
musste ich feststellen, dass meine Semesterferien im Februar und März wohl ins
Wasser fallen würden, denn meine Fakultät hatte den Vorlesungsbeginn auf den 4.
Februar gelegt. Am ersten Tag ging ich in die Uni und schon fand ich
wieder große Unterschiede. Am Eingang jeder Fakultät gab es Angestellte, die
die Zimmerpläne verwalteten, die uns halfen um Zimmer zu finden etc. In der
Vorlesung angekommen, merkte ich schnell, dass auf moderne Hilfsmittel wie
Beamer, Powerpoint-Präsentationen u.ä. gern verzichtet wird. Alle Studenten
schreiben fleißig alles was der Prof sagt wortgetreu mit. Außerdem liegen auf
dem Rednerpult 10-20 Tonbände, um die Vorlesung aufzuzeichnen. Kurse finden
meist 3 Mal pro Woche statt, wohingegen in Deutschland die meisten Kurse 1 Mal
wöchentlich stattfinden.
Da
ich Kurse verschiedener Fakultäten besuche, überschnitten sich die Zeiten der
Vorlesung. Eine Vorlesung begann um 9 Uhr endete um 11 Uhr, während eine andere
Vorlesung bereits 10 Uhr begann. Alles war ein großes Durcheinander und wenig
organisiert. Dann gab es Kurse die im Februar begannen, andere im März, April,
Mai oder Juni. Manche dauerten 1 Monat, manche 2 Monate oder manche auch von
Februar bis Mai.
Was
ich toll fand und von Dresden nicht kenne ist, dass es viele mündliche
Prüfungen gab und dadurch auch mehrere Prüfungstermine angeboten werden
konnten. Das war sehr gut, da man sich so seine Zeit zum Lernen selbst
einteilen konnte und auch entscheiden konnte, welche Prüfung man zuerst ablegen
mochte. Dazu musste man häufig nicht die Unterrichtsaufzeichnungen lernen,
sondern vor allem 2-3 Bücher der Professoren kaufen, diese lesen und auswendig
lernen. Dazu wurden dann in der Prüfung Fragen gestellt. Außerdem mussten
Studenten die erhaltene Note nicht annehmen, sie konnten das Eintragen der Note
verweigern und zu einem neuen Prüfungstermin sich noch einmal prüfen lassen.
Eine Exmatrikulierung erfolgt nicht nach dem dritten Nicht-Bestehen einer
Prüfung. Um eine Prüfung zu bestehen benötigt man 18 von 30 Punkten, Bestnote
ist 30 e lode ( 1 mit Sternchen).
Nach
diesem Semester in Bologna kann ich sagen, dass ich viele tolle Erlebnisse
hatte, ich der italienischen Kultur ein bisschen näher gekommen bin und viele
neue, tolle Freunde gefunden habe.
Sabine